(1881 – 1944)
Besitzer eines Schuhgeschäftes in Coburg
Heinrich Zucker wird 1881 in Osiek in Galizien geboren. Er kommt bereits als junger Mann nach Deutschland und 1909 nach Coburg. Er heiratet und eröffnet zwei Jahre später ein Schuhgeschäft im Steinweg 19.
Von 1914 bis 1918 ist er Soldat und wird mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Schon Ende der zwanziger Jahre geht der Umsatz des Geschäftes stark zurück. 1933 kommt tagelang kein Kunde. Heinrich Zucker gerät in Zahlungsschwierigkeiten und muss das Geschäft für kurze Zeit schließen.
1934 wird Heinrich Zucker für seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg vom Reichspräsidenten Hindenburg das Ehrenkreuz verliehen.
Trotz dieser Auszeichnung bleibt Heinrich Zucker ein Geächteter. Er erzielt aus dem Ladengeschäft kaum noch Einkünfte. So ist er gezwungen, als Hausierer den Lebensunterhalt zu verdienen.
Die Reichspogromnacht 1938 bedeutet das Ende der Firma.
Dank der Hilfe seiner Kinder kann das Ehepaar im November 1939 Coburg verlassen. „Ein Koffer mit dem Allernotwendigsten und zehn Mark in der Tasche” – So kommt Heinrich Zucker mit seiner Frau in Genua an. Die Tochter hat die Überfahrt nach Argentinien in die Wege geleitet.
In Argentinien wird das Paar vom Sohn aufgenommen, der bereits seit einem Jahr dort lebt. Heinrich Zucker stirbt 1944 in Rivera, Argentinien.