Erste Indizien auf jüdisches Leben in Coburg verweisen auf die Mitte des 13. Jahrhunderts. Das erste Dokument, das auf die Existenz einer Gemeinde schließen lässt, stammt aus dem Jahr 1301.
Erste urkundliche Erwähnung des Judentores.
In den Pestjahren kommt es an vielen Orten zu schweren Pogromen, wobei allerdings in Coburg konkrete Belege fehlen.
Landesherr Markgraf Friedrich III. von Meißen gestattet die unbegrenzte Aufnahme von Juden in Coburg unter Gewährung von Rechtsschutz und Zinsbürgschaften.
Das Interesse am Zuzug von Juden hält auch nach dem Tode des Markgrafen unter der Herrschaft seiner Witwe Katharina an. Es liegt nahe, darin einen indirekten Hinweis auf den vorangegangenen Schwund der Zahl jüdischer Bürger auch im Raum Coburg zu sehen.
Die „Judengasse“ wird erstmals urkundlich erwähnt. Damit ist innerhalb der Stadtmauern ein eigener jüdischer Wohnbereich im Umfeld des Judentores bezeugt mit Synagoge (ab 1395) und einer eigenen, im Coburger Pentateuch von 1395 abgebildeten Judenschule.
Der Würzburger Bischof Johann II. von Brunn erlässt ein Zinsverbot und unterbindet jeden Handel mit Jüdinnen und Juden. In den folgenden Jahrzehnten löst sich die Gemeinschaft allmählich auf. Seither wohnen Juden nur noch vereinzelt in Coburg.
Herzog Franz gestattet den beiden aus Hildburghausen kommenden Handelsjuden Joseph und Salomon Simon, sich in der Stadt niederzulassen. In den folgenden Jahrzehnten siedeln sich weiterhin Juden in der Stadt an.
Der Coburger Landtag beschließt die rechtliche Gleichstellung von Juden.
Inzwischen wohnen 68 Jüdinnen und Juden in der Stadt.
Gründung der israelitischen Kultusgemeinde. Der jüdische Friedhof auf dem Glockenberg wird angelegt. Die Stadt überlässt der Gemeinde die Nikolauskapelle zum Gebrauch. Sie dient hinfort als Synagoge.
Anschluss der Gemeinde an den Verband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern.
In Coburg leben 316 Jüdinnen und Juden, der Bevölkerungsanteil beträgt 1,5 Prozent.
Am 18.01.1931 wird unter Franz Schwede als Oberbürgermeister die Hakenkreuzfahne am Coburger Rathaus gehisst – als erstem Amtsgebäude in Deutschland.
Im Juni 1931 schreibt das Blatt des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens: „Am schlimmsten liegen bekanntlich die Dinge in Koburg, […]. Die alteingesessene jüdische Bevölkerung lebt unter dem Terror. Sie ist gesellschaftlich wie wirtschaftlich boykottiert.“
Die Stadt Coburg kündigt den Pachtvertrag über die Benutzung der Nikolauskapelle zum 31.12.1932.
In der Nacht vom 9. zum 10. November (Reichsprogromnacht) werden mehrere jüdische Geschäfte beschädigt und geplündert. In den Morgenstunden des 10. November werden jüdische Bürgerinnen und Bürger zusammengetrieben und durch die Stadt geführt.
Die Männer werden in der Turnhalle am Anger festgehalten. 16 Juden sollen am 11. November ins Konzentrationslager Dachau transportiert werden, doch das Lager ist überfüllt. Die Coburger Juden kommen deshalb ins Gefängnis nach Hof. Die letzten jüdischen Geschäfte müssen zum Jahresende schließen
Insgesamt werden von Coburg aus 37 Juden in die Todeslager im Osten deportiert