Geschichte erleben und das Erlebte anschaulich zu vermitteln, das gelang Schülerinnen und Schülern des Gymnasium Albertinum im Schuljahr 2001 / 2002 in sehr überzeugender Weise im Rahmen eines Filmprojektes.
Unter der Leitung ihrer Geschichtslehrerin, Frau Daniela Wagner, entstand in Gemeinschaftsarbeit der Klasse 9a ein Film über Sally Ehrlich, einem Coburger Geschäftsmann jüdischen Glaubens, der am 24. April 1942 deportiert wurde und den Terror der Nationalsozialisten nicht überlebte. Fast die ganze Klasse war mit Engagement beteiligt, sei es bei der Befragung von Zeitzeugen, bei der Recherche an den Lebensorten des Protagonisten, in Bibliotheken und im Stadtarchiv, bei der Regiearbeit, als Darsteller oder beim Schnitt. Verschiedene Drehorte der Innenstadt, aber auch das großelterliche Wohnzimmer einer der Schülerinnen sorgten für eine authentische Gestaltung des Hintergrundes.
Entstanden ist ein bewegendes Dokument der Zeit, das in vieler Beziehung nicht nur exemplarisch für ein jüdisches Schicksal zur Zeit des Dritten Reiches steht, sondern auch für das Verdrängen und Vergessen danach. Das Projekt erzielte beim Schülerwettbewerb „Erinnerungszeichen“ des Jahres 2003 der Bayerischen Staatsregierung den 2. Preis landesweit.